Der Garten

Bei meinem ersten Gang durch den Garten hinter dem Haus, fühlte ich mich in die Sommer meiner Kindheit in der Schorfheide versetzt. Der Spielplatz  - eine riesige Streuobstwiese. Und von nun an sollte ich hier jeden Tag zwischen dutzenden Obstbäumen, jungen und alten, umhergehen können. Wie herrlich! Die Pflegearbeiten, die mit einer solchen Wiese verbunden sind, waren mir freilich nicht bewusst. Die Ernte beginnt im Juni mit süßen Kirschen und endet im Spätherbst mit den letzten Walnüssen und Äpfeln und auch in den anderen Monaten bleibt einiges zu tun. Auch die Dutzenden von Heil- und Küchenkräuter benötigen Aufmerksamkeit. Aus ihnen und dem Obst fertige ich Marmeladen, Tinkturen, Tees, Gewürzmischungen und einiges mehr.

Gelegentliche Besucher wie Igel und Eichhörnchen haben einen schmalen Trampelpfad angelegt, was zwar nicht unbedingt zur Pflege beiträgt, aber neugierig macht und zu Geschichten inspiriert. Zu ständigen Gartengästen gehören Katze Minouche und die drei Soay-Schafe Friedl, Aghata und Nastjenka.

Am liebsten sitze ich im hinteren Teil des Gartens und betrachte die Auenlandschaft mit dem kleinen Weiher, den sanften Hügeln, dem dunklen Saum des Waldes. Sie ist voller Leben - Frösche, Rehe, Hasen, Füchse, allerlei Insekten und eine überaus reiche Vogelwelt. Auch die eleganten Kraniche lassen sich oft auf den Wiesen ringsum nieder und wecken das Dorf mit ihrem Trompetenruf.